Sozialistische Baukunst

Das bekannteste Bauwerk der untergegangenen DDR dürfte mit Abstand die Berliner Mauer gewesen sein. Ein Betonwall, der die Stadt Jahrzehnte brutal zerschnitt. Heute erinnern nur noch wenige Orte an den Antifaschistischen Schutzwall. Die Mühlenstraße an der Oberbaumbrücke und das Mauermuseum an der Bernauer Straße sind letzte Zeugnisorte dieser Zeit.

Zweitbekanntestes DDR Bauwerk war wohl der Palast der Republik, der im Herzen der Stadt vielen Neuberlinern ein Dorn im Auge war und deshalb abgerissen wurde. An seiner Stelle entsteht ein Nachbau des alten Stadtschlosses.

Drittbekanntestes Bauwerksensemble ist die vorzeige DDR Prachtstraße, welche bisher nicht vom Abriss bedroht wird, die Karl Marx Allee mit ihren Zuckerbäckerstil. Neben dieser Fünfzigerjahre Architektur finden sich hier auch moderne Bauten wie das Kino International, das Rathaus Mitte, welches früher das Hotel Berolina war, die Mocca Milch Eisbar und Visasvis das Cafè Moskau. Die Karl Marx Allee endet am Alexanderplatz mit dem Haus des Lehrers und der Kongresshalle. Der Alexanderplatz selbst galt mit Fernsehturm, Hotelstadt Berlin, Konsument Warenhaus, Weltzeituhr und Springbrunnen im Zentrum des Platzes als das Herzstück des Berliner Ostens. Hier tobte auch mal der Ostbär, beispielsweise zu den Internationalen Weltfestspielen 1973.

Noch ganz viel DDR Architektur finden sich in den neu geschaffenen Ostbezirken Hohenschönhausen, Marzahn und Hellersdorf. Hier wurde nicht gekleckert, sondern geklotzt. Neue Stadtbezirke mit S- und U-Bahnanschlüssen, breiten Ausfallstraßen mit Straßenbahnlinien in der Mitte sollten das Wohnungsproblem der geteilten Oststadt lösen helfen. Leider zerfielen in der Zeit die Innerstadtbezirke und es wurde sogar über deren Abriss spekuliert. Zum Glück kam es dazu nicht mehr.