Moderne

Siedlung Schillerpark in Berlin Wedding

Im Norden des Bezirkes Wedding liegt die seit Juli 2008 als eine von sechs "Siedlungen der Berliner Moderne" in die UNESCO Liste des Weltkulturerbes aufgenommene Wohnsiedlung Schillerpark. Die Häuser aus rotem Backstein mit den vorgelagerten Gartenhöfen erzeugen ein holländisches Flair.

Die Siedlung Schillerpark wurde nach dem direkt angrenzenden Park benannt und in den 1920er Jahren nach Plänen des Architekten Bruno Taut gebaut. Er entschied sich für eine offene Bauweise aus zwei- bis viergeschossigen Häusergruppen. Dabei orientierte er sich an die Arbeiten des niederländischen Architekten J. J. P. Oud, die verwendeten dunkelroten Backsteine bei der Fassadengestaltung erinnert deutlich an die Amsterdamer Schule. Weiße Putzflächen zwischen den Fensterreihen setzen frische Akzente. Die in Berlin so vertrauten Flachdächer kamen hier zum ersten Mal zum Einsatz.

Alle Gebäude der Siedlung sind mit Badezimmern und Balkonen oder Loggien ausgestattet. Die 1½- bis 4½-Zimmer-Wohnungen haben großzügig Wohnflächen. Der Hofbereich wurde begrünt und mit Kinderspielplätzen versehen. Es wurden ein gemeinschaftliches Waschhaus und ein Kindergarten errichtet. Die Siedlung ist damit ein Musterbeispiel für den Beginn des Sozialen Wohnungsbaus der Weimarer Republik und setzte für weitere Siedlungen Maßstäbe. Die Wohnungsbaugenossenschaft Berliner Spar- und Bauverein war, wie zuvor schon bei der Gartenstadt Falkenberg, Auftraggeber der Schillerpark Siedlung.

Ein Teil der Siedlung wurde im Zweiten Weltkrieg zerstört. Anfang der fünfziger Jahre wurde mit dem Wiederaufbau begonnen. Max Taut, der Bruder des 1938 verstorbenen Bruno Taut, leitete die Baumaßnahmen. Von 1954 bis 59 erfolgte dann eine Erweiterung der Siedlung durch den Architekten Hans Hoffmann, der die neuen Gebäude in dem von Taut geschaffenen Sinne weiterführte. Viel sieht man an diesen Häusern davon nicht mehr, da diese wärmeisoliert und danach verputzt wurden. Ein weiterer Wermutstropfen sind für die Bewohner die startenden und landenden Flugzeuge des nahe gelegenen Flugplatzes Tegel. Das war 1924 natürlich noch nicht abzusehen.

Wer es in die Schillerpark Siedlung geschafft hat, sollte sich auch gleich die Weiße Stadt ansehen, die nur einen gefühlten Steinwurf entfernt in Berlin Reinickendorf liegt.

Siedlung Schillerpark, Bristolstraße, 13349 Berlin

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