Im Museum Blindenwerkstatt Otto Weidt wird die Geschichte der Blindenwerkstatt des Kleinfabrikant Otto Weidt erzählt, der hier während des Zweiten Weltkrieges hauptsächlich blinde und gehörlose Juden beschäftigte.
Zwischen Oktober 1941 und Kriegsende wurden mehr als 56.000 Berliner Juden in die Vernichtungslager und Mordstätten deportiert. Doch mehr als 5.000 entzogen sich der Deportation und rund 1.700 Juden überlebten versteckt die nationalsozialistische Herrschaft in Berlin, viele von ihnen mit Hilfe nichtjüdischer Helferinnen und Helfer.
Verschiedene Lebensgeschichten berichten von Otto Weidts Bemühungen, seine jüdischen Arbeiterinnen und Arbeiter vor Verfolgung und Deportation zu schützen. Otto Weidt besorgte für seine von der Deportation bedrohten Bürsteneinzieher Nahrungsmittel und falsche Papiere. 1942 gelang es ihm, indem er die Gestapo bestach, die aus seiner Fabrik abgeholten Arbeiter aus dem Sammellager in der Großen Hamburger Straße zurückzubringen. Als die Bedrohung immer größer wurde, suchte er für einige von ihnen Verstecke. Eines davon befand sich in den Räumen des heutigen Museums hinter einem Kleiderschrank und kann vor Ort von den Besuchern besichtigt werden.
Führungen durch die Ausstellung sind kostenfrei und auch in englischer, französischer, spanischer, italienischer und türkischer Sprache möglich. Die Führungen dauern etwa 90 min und werden ab der 5. Klassenstufe empfohlen. Eine Anmeldung ist erforderlich und zu richten an:
fuehrungen@museum-blindenwerkstatt.de
Telefon +49 (0)30- 28 59 94 07
Fax +49 (0)30- 25 76 26 14
Öffentliche Führungen finden sonntags um 15 Uhr ohne Voranmeldung statt.
Täglich geöffnet von 10-20 Uhr
Museum Blindenwerkstatt Otto Weidt
Rosenthaler Straße 39, 10178 Berlin
www.museum-blindenwerkstatt.de