Der Rosenthaler Platz ergibt sich aus der Straßenkreuzung, auf der die Rosenthaler Straße, die Brunnenstraße und der Weinbergsweg auf die Torstraße treffen. So ist der Rosenthaler Platz damit kein Platz im eigentlichen Sinne. Er befindet sich an der Stelle, wo sich früher das Rosenthaler Tor der Berliner Zollmauer befand, von dem aus eine Straße in Richtung der Ortschaft Rosenthal führte. Dieses Stadttor war bis ins 19. Jahrhundert eines der wenigen, durch das auch Juden Berlin betreten durften. Denjenigen, den der Eintritt verwehrt wurde, stand hier eine spezielle Judenherberge zur Übernachtung zur Verfügung. Vor dem Tor wurde auf Geheiß von Friedrich II. die Rosenthaler Vorstadt angelegt, eine Kolonie, in der sächsische Gastarbeiter angesiedelt wurden.

Alfred Döblin siedelt in seinem zweiten Buch des 1929 veröffentlichten Romans „Berlin Alexanderplatz“ die Handlung rund um den Rosenthaler Platz an. So werden beispielsweise auch die Bauarbeiten an der U-Bahn zwischen Alexanderplatz und Rosenthaler Platz darin beschrieben. Der U-Bahnhof Rosenthaler Platz wurde am 18. April 1930 eröffnet. Als am 13. August 1961 der Bau der Berliner Mauer begann, wurde er geschlossen, da die Strecke zu beiden Seiten nach West-Berlin führte und war zu jener Zeit ein so genannter Geisterbahnhof ohne Stopp der Züge. Nach Maueröffnung fungierte der Bahnhof für kurze Zeit als provisorischer Grenzübergang, bevor er wieder in den regulären Fahrbetrieb aufgenommen wurde.

In den letzten Jahren werden sich Stadtentwickler und Gewerbetreibende der zentralen Lage des Rosenthaler Platzes immer mehr bewusst. Die Torstraße als Ost West Achse durch die Stadt, der nahe Hackesche Markt, die nahe Friedrichstraße, die nahe Kastanienallee stärken seine Lage als Standort. Die letzten Baulücken werden gegenwärtig geschlossen und viele Hoteliers möchten mit Ihren Neubauten von der zentralen Lage profitieren. Das neue Publikum zieht weiteres Gewerbe, wie Handel und Gastronomie, aber auch Galerien in die umliegenden Straßen des Rosenthaler Platzes.