Das Nikolaiviertel in Berlin Mitte grenzt an den Molkenmarkt, im Mittelalter Olde Markt, der einst Mittelpunkt der ersten Stadtanlage Berlins war und als die Wiege Berlins gilt. Der Name des Viertels stammt von der dem heiligen Nikolaus geweihten Kirche, dem Schutzpatron der Kaufleute und Schiffer.

Der Bau der spätgotischen Kirche aus dem 14./15. Jahrhundert und des Viertels steht auf den Resten einer romanischen Basilika, die im 13. Jahrhundert Wirkungsstätte des Propstes Simon von Berlin war. Zu DDR Zeiten lag das Viertel im Dornrösschenschlaf. Es gab sogar Pläne, das Viertel abzureißen um dort ein Hafenbecken für Ausflugsdampfer anzulegen. Doch zu den 750 Jahr Feiern Berlins entstand auch im Ostteil der Stadt der Wunsch, die historischen Wurzeln der Stadt zu erhalten. Es begann ein Wiederaufbau, bei dem alte Bausubstanz erhalten wurde, Baulücken jedoch mit industrieller Plattenbauweise, die mit Giebeln, Ornamenten und schmiedeeisernen Zierrat aufgehübscht wurden, gefüllt sind. Eine Reihe von kleinen Bürgerhäuser, Rund um die Kirche, wurden traditionell wiedererrichtet. Das Gasthaus "Zum Nußbaum", einst Stammlokal von Zille, Otto Nagel und Claire Waldoff, entstand in Kopie, genauso wie das 1936 abgetragene "Ephraim-Palais", die Gerichtslaube des alten Berliner Rathauses und das historische Gasthaus "Zur Rippe".

Die Straßen und Gassen des Viertels folgen den überlieferten Grundrissen. 33 Ladengeschäfte, 22 Gaststätten, die Nikolaikirche, das Knoblauchhaus, das Hanfmuseum und das Ephraim-Palais laden vor allen Berlinbesucher zum Bummeln ein.